Ökosystem der Wald
Wirtschaftliche Bedeutung des Waldes:
· der Wald liefert den nachwachsenden, kohlendioxidneutralen Rohstoff Holz
· er ist der Rohstoff für die Holz- und Papierwirtschaft Grundlage für die Einkommen der Waldbesitzer
· er stellt Arbeitsplätze für viele Menschen bereit
Schutzfunktion
In seiner Schutzfunktion erfüllt der Wald eine Vielzahl von Funktionen, die dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen:
Wald als Wasserspeicher
Zu den bedeutendsten Wohlfahrtswirkungen des Waldes gehört seine Fähigkeit, Wasser zu speichern und zu reinigen. Niederschläge fließen im Wald nicht einfach als Oberflächenwasser ab und führen zu Bodenabtrag, sondern sickern fast vollständig in den Boden ein. Mit Hilfe des Humus, durchsetzt von Wurzelkanälen und Tiergängen, kann der Waldboden auch große Wassermengen wie z.B. nach Dauerregen und Schmelzwässern aufnehmen. Diese können lange gespeichert werden, so dass auch Flüsse und Bäche während längerer Trockenperioden ausreichend Wasser führen und Quellen und Grundwasser gespeist werden können.
Gleichzeitig geht vom Wald eine starke biologische Filterwirkung aus. Er reinigt das Sickerwasser auf den Weg zu den Bächen. Im Wald versickertes und durch den Boden gefiltertes Wasser ist sauerstoffreich, sauber und als Trinkwasser hervorragend geeignet.
Wald schützt den Boden
Aufgrund der Wasserhaltefähigkeit des Waldbodens bewahrt der Wald die Landschaft vor Bodenabtrag (=Erosion) durch rasch abfließendes Oberflächenwasser.
Auch die Gefahr von Bodenrutschungen kann der Wald verhindern, da das weit verzweigte Wurzelnetz der Bäume dem Boden Halt gibt.
Die Laubbaumarten tragen durch ihre intensivere Durchwurzelung mehr zum Bodenschutz bei als die Nadelbaumarten.
Aber auch intakte Nadelmischwälder sorgen im Hochgebirge für den Schutz vor Muren und Lawinen.
Wald als lokaler Klimaregulator
Große zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Siedlungen beeinflussen das Klima günstig. Durch Temperaturunterschiede zwischen Wald und Siedlung kommt es zu einem ständigen Luftaustausch. Vereinfacht dargestellt sieht der Prozess wie folgt aus: Warmluft aus dem Siedlungsbereich steigt nach oben und lagert sich über dem Kronendach des Waldes an. Am Abend, wenn die Sonneneinstrahlung nachlässt, kühlen diese Luftmassen ab und sinken in das Waldinnere. Gleichzeitig filtern die Blattorgane Staub, Ruß und gasförmige Verunreinigungen aus der Luft heraus. Als Ergebnis fließt kühle und gereinigte Luft in die Siedlung zurück. Ferner kann der Wald benachbarte Flächen vor schädlichen Wind- und Frosteinwirkungen schützen.
Wald als weltweiter Klimaregulator
Weltweit betrachtet erfüllt der Wald als Klimaregulator lebenswichtige Funktionen für die ganze Erde.
Die Erhöhung der Konzentration der Treibhausgase in der Luft wie Methan, Ozon, Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW), Distickstoffoxid und ganz besonders Kohlendioxid bewirken auf Dauer eine Erwärmung der Erdoberfläche. Diese Gase legen sich wie ein Mantel um unseren Globus und behindern damit die Wärmeabstrahlung der Erde. An diesem "Treibhauseffekt" ist das Kohlendioxid zu 50 % beteiligt.
Wald stellt eine Anhäufung von lebender und toter Substanz dar. Wichtigstes Element darin ist der Kohlenstoff, der während der Photosynthese ausnahmslos der Luft entzogen worden ist, um Biomasse aufzubauen. Alle Abbauvorgänge verwandeln den gebundenen Kohlenstoff wieder in Kohlendioxid, das in die Atmosphäre zurückkehrt. Bei Zersetzung toter organischer Substanz am Waldboden geschieht dies langsam, beim Verbrennen dagegen sehr schnell.
Durch Zerstörung von Wald durch Brandrodung, wie dies in den Tropen geschieht, werden immense Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Gleichzeitig fehlen diese Waldflächen in der Zukunft, um der Luft Kohlendioxid zu entziehen und in gebundener Form in der Biomasse zu speichern.
Die Folgen dieser kontinuierlichen Erwärmung wäre eine Verschiebung der globalen Klima- und Vegetationszonen in Richtung der Pole. In der Konsequenz würde es in Mitteleuropa nicht nur wärmer, sondern auch trockener, also lebensfeindlicher. Die prognostizierten Klimaänderungen würden innerhalb von Jahrzehnten ablaufen, was im Verhältnis zu erdgeschichtlichen Prozessen rasant ist.
Zu den Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt gehört auch eine Politik der Walderhaltung und Waldvermehrung. Nur ein gesunder und nachhaltig bewirtschafteter Wald ist in der Lage, Kohlendioxid der Erdatmosphäre zu entziehen und in dem Holzvorrat einzulagern.
Durch eine weltweite Förderung des Schutzes der Wälder, ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung und der Aufforstung weiterer Waldflächen besteht die Möglichkeit, dämpfend auf den Treibhauseffekt einzuwirken.
Maßnahmen zur Energieeinsparung und die Weiterentwicklung regenerativer Energien unterstützen das Bemühen gegen den Treibhauseffekt.
Erholungsfunktion
Auch in Freizeit und Erholung spielt der Wald eine wichtige Rolle.
Der gestresste Mitteleuropäer erholt sich nicht nur subjektiv durch die Ruhe und lebendige Stille des Waldes, sondern der Wald liefert auch objektiv gesehen überzeugende Daten:
· Die Bäume des Waldes filtern bis zu 99 % aller Staubteilchen aus.
· Die durch ätherische Öle angereicherte Luft regeneriert die Lungen.
· Eine 100jährige Buche produziert 3 Millionen Liter Sauerstoff pro Jahr.
· Der Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung und die höhere Luftfeuchte werden ebenfalls als angenehm empfunden.
· Im Sommer ist es im Wald meist 2 - 3 ° C kälter als in der Stadt
Quelle: http://www.sdw.de/wald/oekosystem_wald/index.htm
Aufgaben des Waldes in Stichpunkten:
- Sauerstoffproduktion
- Luftreinigung
- Wasserspeicher
- Wasserreinigung
- Lebensraum für Pflanzen und Tiere
- Schutz vor Bodenerosion
- Klimastabilisierung
- Erholungsfunktion für uns Menschen

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